Beschwingter Abend in der Sommerarena

„Giuditta“ von Franz Lehar

in Baden

 

Michael Lakner verabschiedet sich als künstlerischer Leiter der Bühne Baden mit der Operette „Giuditta“ von Franz Lehar und erfüllte sich damit gleichzeitig einen Herzenswunsch. Lehars großer Traum war es immer eine Oper zu komponieren. Mit seinem letzten Werk, eben der „Giuditta“, kam er dem schon sehr nahe. Sein Singspiel feierte seinerzeit sogar in der Staatsoper eine umjubelte Uraufführung. Umjubelt war auch die Premiere der von Lakner inszenierten Giuditta in der Sommerarena in Baden.

 

 

Um Leidenschaft und Sehnsucht, Freiheit und Eifersucht sowie die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für die große Liebe, darum dreht sich Franz Lehárs letzte Operette. Dazu erklingen die großartigen Kompositionen wie „Freunde, das Leben so ist lebenswert!“, oder „Meine Lippen, sie küssen so heiß“. Michael Lakner inszenierte die Geschichte rund um eine lebenshungrige, freiheitsliebende Frau voller Widersprüche die immer wieder in unglückliche Beziehungen tappt und dabei in einen goldenen Käfig gesperrt wird und ihrem Liebhaber Octavio, hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe und seinem Ehrgefühl, bewusst klassisch ohne Verfremdungseffekte.

 

 

Die Darsteller sind nicht nur stimmlich, sondern auch schauspielerisch gefordert und bestehen das mit äußerster Bravour.  Allen voran Ursula Pfitzner als Giuditta und Iurie Ciobanu als Octavio. Aber auch Loes Cools als Fischermädchen Anita und Thomas Zisterer als Obsthändler Pierrino stehen da nicht nach. Jakob Hoffmann und Artur Ortens sind in gleich mehreren Rollen zu sehen. Musikalische Begleitet wird das Ensemble vom Chor und Orchester der Bühne Baden unter der Leitung von Michael Zehetner. Das Bühnenbild hat Michael Lakner gemeinsam mit Gerhard Nemec entworfen, die liebevollen Kostüme stammen von Friederike Friedrich. Gekonnt eingesetzt wird auch das Ballett der Bühne Baden. Alles in Allem ein beschwingter, musikalischer Abend der wunderbar in die Sommerarena passt. Gespielt wird noch bis 30. August.

 

 

 

Michael Stenzel

 

 


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