Fotos: Bettina Frenzel
Das Mödlinger Stadttheater hat mit der „Liebelei“ einen Klassiker von Arthur Schnitzler im Programm. Es ist die Tragödie eines Mädchens das Liebe sucht und dabei grausam enttäuscht wird. Wie kein anderer beherrschte Schnitzler die Kunst, gesellschaftliche Missstände und zwischenmenschliche Tragödien ohne viel Lärm auf die Bühne zu bringen. Schnitzler zeichnet die Figuren mit großer psychologischer Schärfe. Jeder Blick und jede Geste, jedes gesagte Wort ist von Bedeutung, genauso jedes fehlende.
Das Stück spielt knapp vor der vorletzten Jahrhundertwende und thematisiert die Oberflächlichkeit der (damaligen?) Männer in Beziehungen und den damit verbundenen, mitunter fatalen Ausgang.
Von Rüdiger Hentzschel berührend inszeniert und von dem Ensemble famos umgesetzt macht es betroffen. Das zeigte auch die sekundenlange Stille nach dem letzten Vorhang. Da passte die Fröhlichkeit der Schauspieler bei den Verbeugungen beim Schlussapplaus nicht ganz dazu….
Niemand ist aus dem Cast wirklich herauszuheben, Schauspieler und Inszenierung sind eine runde Sache. Prädikat: Sehenswert!
Michael Stenzel
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